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Klosterkirche

Klosterkirche

Kapelle, Klosterkirche, Saalkirche, Schlosskirche

Die Klosterkirche ist das einzige Gebäude des ehemaligen Zisterzienser-Nonnen-Klosters Haydau, das in seiner mittelalterlichen Form erhalten geblieben ist. Sie gehört mit ihren bald 800 Jahren zu den ältesten frühgotischen Kirchen Deutschlands.

Die Anfänge der Klosterkirche könnten bis auf Bonifatius zurück gehen, der um 723 auf seinem Weg nach Thüringen durch das Fuldatal gezogen ist und hier eine kleine Kapelle gegründet haben soll.

Die Umbauarbeiten der einstigen Kapelle zur heutigen frühgotischen Saalkirche waren um 1280 abgeschlossen. Einen Turm besaß die Klosterkirche nicht, sondern nur einen Dachreiter mit Glocke, wie bei dem Zisterzienserorden üblich.

Zisterzienser-Orden

Die Zisterzienser-Nonnen lebten aufgrund ihres Armutsideals sehr schlicht und asketisch. Dies spiegelt sich auch in der Kirche wider, denn es befinden sich hier weder Kunstwerke, noch Malereien. Typisch für Zisterzienser-Kirchen ist die Verzierung mit Pflanzenornamenten, wie mit Weinblättern an den Schlusssteinen im Chorraum.

Gemäß ihren Ordensregeln versammelten sich die Nonnen siebenmal täglich und einmal nachts auf der Nonnenempore zu Gebet und Lobgesang. Der Zugang hierzu war nur vom Schlafsaal aus möglich. Ora et labora (bete und arbeite) war ihr Lebensmotto, wobei das Beten eindeutig an erster Stelle stand.

Reformation

Nach Einführung der Reformation in Hessen erfolgte von Landgraf Philipp im Jahr 1527 die Auflösung der Klöster in seinem Herrschaftsbereich. Nach fast 300 Jahren klösterlichen Lebens wurde die Klosterkirche nun protestantisch und zur Schlosskirche der Landgrafen.

Anfang 1600 ließ Landgraf Moritz links und rechts hölzerne Emporen in das Kirchen-Schiff einbauen, neben dem Chorraum im Ostflügel entstand zudem ein Glockenturm.

Im Jahr 1810 war das Interesse der Landesfürsten an ihrem Schloss erloschen. Die Klosterkirche wurde an die evangelische Kirchengemeinde Altmorschen übergeben und dient seitdem als ihre Gemeindekirche.

Renovierung in der Neuzeit

Die beiden seitlichen Holzemporen wurden 1962 im Rahmen von umfangreichen Umbauarbeiten wieder aus der Klosterkirche entfernt. Bei einer weiteren Renovierung entdeckte man 1983 unter dem Putz der Südwand des Kirchenschiffes zwei aus dem Mittelalter stammende, sorgfältig behauene Torbögen und legte sie wieder frei. Durch diese Maßnahmen wurde die Klosterkirche wieder annähernd in ihren mittelalterlichen Zustand zurückversetzt.

Dank zahlreicher Spenden konnten im Jahr 2003 zwei neue Fenster im Eingangsbereich eingebaut werden. Beim Betreten der Kirche werden dies als Lichtquellen wahrgenommen, beim Verlassen der Kirche fällt der Blick unwillkürlich auf die in die Fenster eingefügten Notenzeilen des dreifach gesungenen Amens.

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