
1527 wurde das Kloster Haydau im Zuge der Reformation aufgelöst. Der erste protestantische Pfarrer von Morschen hieß Martin Bengel. Martin Luther selbst war nie in Morschen gewesen. Er zog aber am 28.September 1529 von Waldkappel über Bischofferode - Spangenberg - Adelshausen an die Fulda, um am Gut Fahre überzusetzen. Er befand sich auf dem Weg nach Marburg, zu den Religionsgesprächen vor allem mit dem Schweizer Reformator Ulrich Zwingli.


Anfang der 60er Jahre werden die seitlichen Emporen in der Kirche abgebaut und somit die Kirche annähernd in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt. Stand die Kanzel vorher unterhalb des bunten Fensters im Chorraum, wurde diese Kanzel abgebaut und dorthin gesetzt, wo heute der Taufstein steht. Dieser war bis vor der Renovierung Bestandteil des Altars. Der Eingang wird nach hinten verlegt, der vordere Eingang wird zugemauert (siehe nächstes Foto vom alten Eingang).
1977 wurde eine neue Orgel eingeweiht für über 155000 DM. Die Orgel wurde gebaut von der Firma Noeske, Rotenburg/F.
Bei einer weiteren Renovierung im Jahr 1983 wird die Kanzel auf die Klosterseite umgesetzt. Die alte Kanzel kam in die Friedhofshalle. Die Empore erhält eine Holzbrüstung, der Bereich unterhalb der Empore wird mit einem Windfang aus Holz versehen.
Das Fenster im Chorraum wird nach einer anonymen Spende über 10.000 DM im Jahr 2003 restauriert und erhält eine Schutzverglasung.
Dank zahlreicher Spenden aus der Bevölkerung erhält der Eingangsbereich im Jahr 2003 zwei neue Kirchenfenster, gestaltet durch die Künstlerin Margarethe Keith aus Winzberg am Rhein.

Hochzeitsbild vor dem alten Eingang der Kirche aus dem Jahre 1952 (Ehepaar Schüler)

Zugemauerter Eingang
Seit dem 13. Juli 2003 präsentiert sich die Klosterkirche mit neuen Kirchenfenstern:

Treppenaufgang

Eingangsbereich
Zu Ihren Entwürfen schreibt die Künstlerin Margarethe Keith: „Das Rautenmuster ist ein netzartiges Ornament, welches durch unterschiedliche Kantenlängen variiert werden kann.
In meinem Entwurf ist etwa ein Drittel des Rautenfensters verändert, tatsächlich „Netz”geworden. Die veränderte Maschengröße macht das Motiv lebendig und erinnert an Mt 13, 47: „Abermals gleicht das Himmelreich einem Netze, das ins Meer geworfen ist, womit man allerlei Gattung fangt. ”
Die eingefügte Notenzeile ist das gesungene AMEN. Amen (hebr.) als Gebetsschluss heißt so viel wie „es geschehe” oder „wahrhaftig”. Amen sagen heißt also, seine Zustimmung geben. Das, von innen gesehen, rechte Fenster wird beim Betreten der Kirche vermutlich nur als Lichtquelle, also indirekt, wahrgenommen. Beim Verlassen des Kirchenraums ist es dagegen zwangsläufig im Blickfeld und wird “mitgenommen”. Insofern ist das dreifache Amen an dieser Stelle sinnvoll platziert.”
Autor & Verfassungsdatum: Pfarrer Jörn Schlede, bearbeitet vom Förderverein Kloster Haydau e. V. im Juli 2020